Projekte

Kreative Projekte und Eventmanagement

Neben meiner Arbeit mit bewegten Bildern hatte ich oft das Glück, auch auf anderen Feldern kreativ und organisatorisch tätig sein zu können. Bei einigen Projekten betrat ich absolutes Neuland und musste aufgrund von nahen Deadlines direkt ins kalte Wasser springen. So war manches höchst herausfordernd, die Freude über die erzielten Erfolge aber umso größer.

Fotoassistenz

Seit über 20 Jahren begleite ich den Fotografen Christoph Fein als Assistent bei seinen Fotoshootings. Je nach Anforderung sondiere ich die Umgebung und biete ihm sehenswerte Motive an, bewege viel Equipment, achte auf den Zeitplan, gestalte Hintergründe mit, richte die Kleidung der Fotomodelle und bin deren Lichtdouble.

Die Themen sind so abwechslungsreich wie das Leben. Mal öffnete ein Imker Bienenstöcke für uns, ein anderes Mal waren wir in einer Fabrik, die Mehl herstellt. Oder Farben. Wir verschwanden dick verpackt in der Kanalisation, bewegten uns keimfrei durch Reinräume und fuhren mit dem Boot über ein Trinkwasserreservat. Hockey-NationalspielerInnen aus Europa präsentierten die neueste Sportkollektion, PolitikerInnen machten Wahlkampf und unzählige Vorstände guckten vertrauensvoll in die Kamera.

»Sie sind doch Zwillinge«, sagte eine Verkäuferin, als sie hinter der Theke aufblickte. Sind wir nicht. Aber in den vielen Jahren gab es in der Tat Phasen, in denen Christoph und ich uns zum Verwechseln ähnelten. Aktuell sieht er besser aus; eigentlich tut er das oft. Zwillingsbrüder im Geiste waren und bleiben wir immer.

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Theater

Grundschüler an einer Schule im Norden von Essen wurden an das Schauspiel Romeo und Julia herangeführt, entwickelten kreativ eine ganz eigene, gekürzte Fassung und setzten diese auf der Bühne um, unterstützt von Stefan Püttmann und mir. Filmemacher Tom Briele begleitete das Ensemble von den Proben bis zur Aufführung und ließ dabei die Protagonisten selbst zu Wort kommen. Die WAZ schrieb: »Texttreue wird von den Kindern nicht erwartet, viel wichtiger ist bei allen Beteiligten der Weg bis zur Aufführung.«

»Mr. Fennyman, darf ich eine Bemerkung über das Theatergeschäft machen? Wir treffen stets auf unüberwindbare Hindernisse auf dem Weg zur Katastrophe. Seltsamerweise geht es immer gut aus«, sagt Philip Henslowe, Besitzer des Rose Theatre, in John Maddens Film Shakespeare in Love. »Wie?«, fragt ihn Hugh Fennyman. »Das weiß ich nicht. Ein Rätsel«, antwortet Henslowe.

Besser lässt sich die Aufführung von Romeo und Julia mit Viertklässlern nicht auf den Punkt bringen. Unter Tränen wurden Rollen getauscht, im Laufe der Zeit verließen Mitglieder das Ensemble, neue kamen hinzu, Requisiten hielten die Proben nicht durch. Dennoch entwickelten alle Beteiligten das Stück mit viel Geduld und Mut zur Improvisation kontinuierlich weiter.

Zeitgleich zu unseren Bemühungen probte Brian Michaels, Professor für Schauspiel und Regie an der Folkwang Schule, mit fünf nationalen Ensembles für das Shakespeare-Festival. Wir durften eine Probe besuchen und fuhren mit einem von Freunden geliehenen amerikanischen conventional school bus zu den Folkwang-StudentInnen. Auf der Rückfahrt waren die Kinder wie entfesselt.

Ein weiterer Entwicklungssprung fand nach einer Probe im Essener Grillo Theater statt. Sturmerprobte Techniker des Hauses ließen die Kinder auf der Bühne gewähren und boten ihnen Einblicke in die Welt hinter dem Vorhang.

Nichtsdestotrotz ging bei der Generalprobe an der Schule alles schief und die kleinen Nerven lagen blank. Bei der Aufführung lief jedoch alles reibungslos – auch die Tränen. Dann kam der Applaus.

Wie Stefan und ich das geschafft haben? Ein Rätsel …

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Klimakonferenz

Die Chance, ein Großprojekt zu organisieren, bot mir schon früh in meinem Berufsleben die Agentur Lippsmeier+Partner in Person von Sabine Weismüller.

In kurzer Zeit musste ich die Ausschreibung der UNFCCC und das Angebot der Agentur durcharbeiten. Dann setzte ich mich mit allen Unternehmen in Verbindung, die Komponenten beziehungsweise Leistungen angeboten hatten, und orderte: Dutzende Kopiergeräte, etliche Mobiltelefone, Großbildwände, Medientechnik, Dolmetscherkabinen, Sicherheitskontrollen, eine Telefonanlage, ein Zelt und umfangreiche Messebauarbeiten.

Als Veranstaltungsort für die rund 5.000 Teilnehmer wurde das Maritim Hotel genutzt. Umliegende Gebäude wurden hinzugenommen, zum Beispiel als Pressezentrum.

Im gesamten Hotel wurden die Zimmer in Büros umgewandelt, eine eigene Telefonanlage installiert, Übertragungstechnik im ganzen Haus eingerichtet, Dolmetscherkabinen in den Sälen aufgebaut, ein Zelt an das Hotel gesetzt, zur Sicherung des temporär exterritorialen Geländes eine Bannmeile um das Hotel herum gelegt, Röntgenstraßen für Gepäckkontrollen aufgestellt, Sprengstoffhunde eingesetzt – und noch vieles mehr wollte organisiert, betreut und abgewickelt werden.

Am Ende eines jeden Tages waren die Akkus meiner drei riesigen Mobiltelefone leer.

Nach Abschluss der Konferenz wurde alles wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückgesetzt und ich übergab das Hotel so, wie ich es übernommen hatte.

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Kalender

Insgesamt fünf großformatige Fotokunst-Kalender realisierte ich mit dem Fotografen Christian Schlüter. Wir entwickelten gemeinsam die Ideen und ich lieferte die Texte zu seinen Portraits. Der erste Kalender entstand, als Essen Kulturhauptstadt Europas wurde, der letzte widmete sich der Liebe zum Buch. In der Buchhandlung Proust fand anlässlich des Projektes eine Vernissage statt.

Die Idee, zwölf Personen aus unterschiedlichen Kulturen zu porträtieren, lag 2009 einfach in der Luft. Das Thema Kulturhauptstadt war damals in den Medien omnipräsent. Wir wollten den vielen Nationalitäten, die in der Stadt leben, Gesichter geben und ihre Sicht auf das Thema Kultur dokumentieren.

Neben vielen intensiven Gesprächen ist mir vor allem ein Abend in lebhafter Erinnerung geblieben. Die Familie Schlüter lud alle ProtagonistInnen zu einem vorweihnachtlichen Abend in das Fotostudio ein, um ihnen dort je ein Kalenderexemplar persönlich zu übergeben. An diesem Abend sahen sich alle Mitwirkenden zum ersten Mal, brachten Speisen nach Rezepten ihrer Herkunftsländer mit und plauderten über Stunden an einer langen Tafel. So viele Unterschiede, so viele Gemeinsamkeiten, so viel Friedlichkeit.

Jeder Kalender hat seine eigene Geschichte, so wie die dargestellten Menschen. Mit Christian Schlüter verbindet mich ein tiefe Freundschaft und immer wieder kreuzen sich auch unsere beruflichen Wege. In der Vergangenheit realisierten wir auch gemeinsam Videofilme.

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Bücher

Der Ratgeber Mythos Mappe war das erste Buch, das ich eigenständig realisierte. Es wurde in fünf Auflagen gedruckt und insgesamt 14.000 Mal verkauft. Der WDR Hörfunk sendete in der Reihe Mosaik ein Gespräch mit Prof. Dr. René Spitz über Mythos Mappe und das Buch wurde in etlichen Printmedien rezensiert:

Mythos Mappe – Radiobeitrag

»Für Kreativität gibt es kein Rezept. Doch Mythos Mappe hilft Bewerbern, ihre Fähigkeiten einzuordnen. Und es macht ihnen Mut, durchzuhalten, wenn das eigene Genie nicht gleich erkannt wird.« (DIE ZEIT)

»Kurz, der Mythos Mappe wird entzaubert, und die Aspiranten finden hier die Basis für eine realistische Selbsteinschätzung.« (PAGE)

»Auf über 200 Seiten zeigen die Herausgeber Volker Pecher und Uli Böckmann hunderte von Arbeiten aus erfolgreichen Mappen. Studenten erzählen ihren Werdegang, renommierte Designer und Professoren geben Tipps, die sonst nur im persönlichen Gespräch zu entlocken sind.« (WAZ)

Uli Böckmann und Volker Pecher setzten damals das Vertrauen in mich, für ihre Agentur Pecher & Böckmann das Buch zu realisieren.

Die Idee wurde aus einem Zufall heraus geboren. Ein junger Praktikant pfefferte frustriert seine Mappe in eine Ecke der Agentur und rief aus: »Verdammt noch mal, wie sieht denn eine Mappe aus, mit der man angenommen wird?!« Schon kurze Zeit später war die Idee zu dem Buch geboren, auch der Buchtitel »Mythos Mappe« war schnell gefunden. Bei der Realisierung wurde mir freie Hand gegeben, lediglich die Zahl der zu zeigenden Mappen wurde auf 50 Exemplare begrenzt.

Nach der Veröffentlichung wurde ich zu zahlreichen Podiumsdiskussionen als Referent eingeladen; weitere Buchprojekte ergaben sich.

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Der eigene Blick

Die hier gezeigten Fotos sind freie Arbeiten. Sie sollen nicht meine Qualitäten als Fotograf herausstellen (denn ich bin keiner), sondern vielmehr veranschaulichen, wie ich die Welt um mich herum wahrnehme. Ich brauche – und nehme mir – die Zeit, genau hinzusehen, scheinbar unauffällige Orte und unwichtige Details in den Fokus zu stellen. Mit diesem Blick betrachte ich auch mögliche Drehorte und lege vor meinem inneren Auge Storyboards für Auftragsarbeiten an.